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Neue Qualität im Traditionsbad

Veröffentlichung in sb Heft 3/2021

Über 163 Jahre Geschichte verleihen dem Stuttgarter Traditionsbad Mineralbad Berg Alleinstellungmerkmal – und auch der Kult der Stuttgarter um das Bad ist groß. Im Fokus der Sanierung stand, den besonderen Charakter des Mineralbades zu wahren und die Neugestaltung in Anlehnung an die 1950er Jahre zeitgemäß zu interpretieren. Aufgabe von 4a Architekten war es, die richtige Balance zwischen Erhalt, Erneuerung und Ergänzung zu finden. Die ­gestalterische und technische Sanierung umfasste das gesamte Bestandsgebäude mit Hallen- und Freibadbereich, Gastronomie sowie Saunabereich im Obergeschoss.

Die exklusive Lage mitten im Stadtraum, umgeben von einer großzügigen Parklandschaft mit altem Baumbestand, verleiht dem Stuttgarter Kultbad besondere Aufenthaltsqualität. Der ­L-förmige Baukörper mit Nord- und Ostflügel, in den das quadratische Außenbecken mit See­charakter eingebettet liegt, blieb in seiner ursprünglichen Form bestehen und wurde bis auf den Rohbau zurückgeführt.

Zentrale Schnittstelle im Bad ist das Foyer am Knotenpunkt der Gebäudeachsen. Für die Barrierefreiheit gelangen die Badegäste nunmehr über eine Rampe in den tiefer gelegten Eingangsbereich mit Gastronomie. Hier setzen Kunstelemente aus dem Bestand wie die restaurierte Ackermann-Glaskunst an der Decke und die vergoldete Badewanne auf der Galerie einen markanten Akzent. Die neu gestaltete Eingangsfront mit der blau schimmernden Mosaiksteinfassade und dem freigelegtem Kolonnadengang bildet eine identitätsstiftende Adresse im Stadtraum. Großflächige Verglasungen geben bereits von außen den Blick auf das Außenbecken und den Garten frei und erzeugen im Innenraum eine lichtdurchflutete Atmosphäre.

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4a_Mineralbad Berg (c) Uwe Ditz_88A1349.jpg

Foto: Uwe Ditz, Stuttgart