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Gesundheitsbereich und Sport/Freizeit zur Zusammenarbeit ermuntert

IAKS UK & Ireland Seminar und Besichtigungstour in Cardiff, 10. und 11. April 2025

Über 100 Teilnehmer des Seminars „Aktives Wohlbefinden in Gemeinden“ beschäftigten sich mit den gravierenden Problemen in Wales im Bereich Gesundheit und körperliche Aktivität. Wie werden diese Herausforderungen sowohl in diesem Teil des Vereinigten Königreichs als auch darüber hinaus angegangen? Die zweitägige Veranstaltung im Principality Stadium im Herzen der walisischen Hauptstadt befasste sich mit der Frage, wie Sport- und Freizeiteinrichtungen den Gemeinden besser nutzen können.

Bericht: Stephen Bromberg, Lee Valley Regional Park Authority, UK

 

Shaun Dawson, Chief Executive der Lee Valley Regional Park Authority in London, eröffnete die Veranstaltung in Cardiff mit den Worten: „Unser Ziel ist es, Voraussetzungen für aktivere und gesündere Gemeinden zu schaffen. Diese Veranstaltung bietet eine walisische Sichtweise und einen starken internationalen Bezug“. 

Moderatorin Joanne Martin von My Leisure Consultants ergänzte: „Dieses Seminar ist etwas Besonderes. Es ist das erste Mal, dass IAKS UK & Ireland in Wales zu Gast ist. Wales ist die einzige Nation, die die Notwendigkeit des Schutzes künftiger Generationen durch den Future Generations Act gesetzlich verankert hat.“

Die Präsentationen sind exklusiv für alle Teilnehmer und IAKS Mitglieder zugänglich. Fragen Sie die IAKS Geschäftsstelle nach Ihrem Passwort.

Bildergalerie

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Derek Walker, Commissioner for the Welsh Government 

Key Note Redner Derek Walker, Beauftragter der walisischen Regierung für den „Future Generations Act“, erläuterte, wie langfristiges Denken in der öffentlichen Politik verankert und wie Wales „das Jetzt und das Morgen gleichzeitig realisieren muss“. Die Verbesserung der Gesundheit, des Wohlbefindens, der aktiven Fortbewegung und der Umweltkompetenz sind nur einige der vielen Herausforderungen, die mit dem Gesetz angegangen werden. Sport und Freizeit müsse in alle Politikbereiche stärker integriert werden.

Der stellvertretende Direktor von Sports Wales, Owen Hathway, erläuterte, wie die gezielten Investitionen von Sport Wales über den Sport hinaus Wirkung zeigen und zu gesundheitlichen, sozialen, gemeinschaftlichen und ökologischen Vorteilen führen. 

Zugewandte Aktivitätsprogramme gehen über traditionelles Angebot der Freizeitzentren hinaus

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Lucy Donovan, Development Officer Newport Live

Die Entwicklungsbeauftragte Lucy Donovan erläuterte die beeindruckende Arbeit des Programms „Positive Futures“ von Newport Live in einem der schwierigsten Gebiete des Landes. „Wir haben es hier mit Generationen von Menschen zu tun, die keine Arbeit haben, deren psychische Verfassung schlecht ist und die oft kein Vertrauen in die regulären Angebote haben.“

Sie erläuterte, wie sie den Sport einsetzt, um junge Menschen am Rande der Gesellschaft einzubinden, und dass Aktivitätsräume anders betrachtet werden sollten. Parkplätze und Gemeinderäume können genauso gut wie Spielfelder und Sporthallen genutzt werden.

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Prof. Jim McManus, Wales’ National Director of Public Health

Prof. Jim McManus, Nationaler Direktor für öffentliche Gesundheit in Wales, wies darauf hin, dass 46 % der Erwachsenen in Wales langfristige gesundheitliche Probleme haben. Die Menschen glauben oft, dass Mediziner alle Gesundheitsprobleme lösen können, aber Ernährung, Einkommen, Wohnverhältnisse, Rauchen und körperliche Aktivität haben einen größeren Einfluss auf die Lebenserwartung. „Wir haben das perfekte Umfeld für einen frühen Tod geschaffen“, sagte er den internationalen Seminarteilnehmern. „Wir wissen, dass körperliche Aktivität gut für die geistige Gesundheit und wie ein Lebenselixir ist. Wenn es Medizin wäre, würde man sie in Flaschen abfüllen und eine Menge Geld damit verdienen“.

Projektplanung, Anlagenmix, Business Pläne und Betreiberkonzepte liefern relevante Ergebnisse

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Paul Cluett, Managing Director Alliance Leisure

Der zweite Seminartag widmete sich der herausragenden Bedeutung des Freizeitsektors, um Voraussetzungen für ein aktiveres Leben in den Gemeinden zu schaffen. 

Laut Paul Cluett, dem Geschäftsführer von Alliance Leisure, muss die Branche den sozialen Wert von Einrichtungen besser verstehen. „Wir haben festgestellt, dass wir uns sowohl mit den Nutzern als auch - ganz wichtig - mit den Nichtnutzern zusammensetzen müssen“, sagte er und erklärte, dass dieses Verständnis elementar ist, um Hindernisse für mehr Aktivität zu beseitigen. Als Praxisbeispiel diente eine Einrichtung in Clay Cross in England, die neben Freizeitangeboten auch medizinische Einrichtungen und kommunale Beratungsdienste umfasst.

Räume für selbstorganisierten Sport

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Lisa Mari Watson, Tverga Managing Director

Lisa Mari Watson, Geschäftsführerin von Tverga in Norwegen, stimmte ihm zu: „Wir glauben, dass klügere Lösungen entstehen, wenn man die Menschen einbezieht, für die sie gedacht sind“. Je besser man versteht, was die Gemeinschaften wollen, desto wahrscheinlicher ist es, dass man mit dem, was man aufbaut, das Ziel erreicht. „Mehrzwecknutzung ist ein guter Weg, nicht Einzwecknutzung. Beziehen Sie die Nutzer frühzeitig ein. Ich fordere Sie auf, mit Nutzergruppen in Kontakt zu treten, die Sie in Ihren Einrichtungen NICHT sehen. Trauen Sie sich, über den Tellerrand zu schauen.“

Stephen Dietz-Hodgson von JAJA Architects in Dänemark zeigte eine visionäre Integration von selbstorganisierten sportlichen Aktivitäten auf dem Dach eines Parkhauses mit Treppenlaufbahnen und Crossfit sowie eine bemerkenswerte Umwandlung eines stillgelegten Industriegebäudes in ein „Streetmekka“ - einen Ort für Straßenkunst und Straßensport, der „traditionelle Vorstellungen von Sport aufbricht und neue Möglichkeiten der Betätigung schafft“.

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Steve Ward, CEO Newport Live

Laut Steve Ward, CEO von Newport Live, wird das Newport International Sports Village täglich zu 99 % von Menschen genutzt, die etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun wollen. Flexibilität war der Schlüssel mit unglaublichen 19 verschiedenen Aktivitäten im Velodrom - der Großteil davon kann zeitgleich zum Bahnradtraining stattfinden. Er zeigte einige faszinierende KI-Technologien, die die Aktivitäten der Nutzer kartieren und bei der Planung neuer Sportstätten helfen. „Die Menschen werden länger leben, und wir wollen, dass sie in besserer Gesundheit leben. Die Bekämpfung der Einsamkeit und das Zusammenbringen von Menschen hat einen enormen sozialen Wert. Sportstätten sollten so umgestaltet werden, dass sie dem Wohlbefinden und dem ganzen Leben der Menschen dienen“, sagte er.

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Eoin O'Brien und Barry Dempsey vom Dún Laoghaire-Rathdown County Council in Irland berichteten von gut organisierten Sportvereinen. Oft diktieren diese, wie die Ressourcen genutzt werden sollen. Das kann allerdings viele Gruppen ausschließen - junge Menschen, die einen Ort zum Chillen suchen, ältere Menschen, die vielleicht nur einen ebenen Fußweg brauchen. Sie erläuterten, wie statt dessen mehr Mehrzweckeinrichtungen geschaffen und physische Zäune und andere Barrieren entfernt werden konnten.

Aktive Fortbewegung und groß angelegte Initiativen fördern Wohlbefinden

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Die Tagung schloss mit faszinierenden Lösungsansätzen in Uppsala, Schwedens viertgrößter Stadt. Dort ist ein Viertel der Bevölkerung in Sportvereinen aktiv, und Radfahren gehört zur Lebensart. Jedoch wies Charlotta Karlsson von Sport Uppsala darauf hin, dass die Vereine vor allem wettbewerbsorientierte Ziele verfolgen, die nicht unbedingt Menschen einbeziehen, die zum Beispiel erst später mit dem Sport beginnen. Mikael Johansson von der Stadtverwaltung erzählte, wie aus einem Park, in dem zuvor nur Wintersport betrieben wurde, ein beeindruckender Raum für ganzjährige Aktivitäten geschaffen wurde. Hindernisse wurden beseitigt - man holte sich die Unterstützung von Anwohnern und Politikern und probierte zunächst kleine Initiativen mit niedrigschwelligen Aktivitäten aus. Eine „Freizeitbörse“ verleiht kostenlos Sportgeräte.

Wir müssen umdenken und neu erfinden

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Mike Lawless, Joanne Martin, Elizabeth Adams, Shaun Dawson, Charlotte King, Stephen Bromberg (von links nach rechts)

Die zweitägige Veranstaltung umfasste einen Workshop, umfangreiche Networking-Möglichkeiten und Führungen durch das Principality Stadium und das nahe gelegene National Sports Centre.  Ein großes Dankeschön an die sieben Sponsoren der Veranstaltung, an die internationalen Redner sowie Joanne Martin als Moderatorin. Besonderer Dank gilt Mike Lawless, Elizabeth Adams und Charlotte King von LA Architects für die Organisation der Veranstaltung. Das gemeinschaftliche Singen walisischer Lieder bleibt unvergessen!

Wir danken unseren Partnern für die freundliche Unterstützung

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