Wie saniert ein Sportanlagenbauer die Sportflächen einer Kaserne, wenn diese gleichzeitig an ein geschütztes Habitat von Zauneidechsen grenzen? Durch enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Naturschutzbehörde und der Fachabteilung Ökologie der Bundeswehr. So geschehen bei der Sportanlagen-Sanierung der Edelweißkaserne in Mittenwald durch das Unternehmen Hermann Kutter.
Zum Auftrag gehörten der Abbau der beschädigten Altanlagen inklusive fachgerechter Entsorgung sowie deren Neubau. Neben einem Kunstrasenspielfeld mit Quarzsandverfüllung, einer Rundlaufbahn und zwei Allwetterplätzen wurden neue Anlagen für Kugelstoß, Weitsprung- und Hochsprung errichtet. Das ökologische Konzept sah eine Regenwasser-Zisterne zur Beregnung der Sportanlagen vor. Diese speichert überschüssiges Niederschlagswasser über das neue Entwässerungssystem und sorgt so für einen optimierten Wassereinsatz. Die sanierten Freisportflächen werden vom dort stationierten Gebirgsjägerbataillon 233 zum Training und für Wettkampfzwecke innerhalb der Bundeswehr genutzt.
Während der gesamten Bauzeit standen neben einer frist- und fachgerechten Ausführung der Schutz der in der Kaserne beheimateten Zauneidechsen-Population (Lacerta agilis) im Vordergrund. Diese sehr ortstreuen Reptilien besiedeln wärmebegünstigte, halboffene Lebensräume. Sie gelten als gefährdet und stehen daher unter Schutz. Alle Baumaßnahmen wurden auf die saisonalen Bedürfnisse der Zauneidechsen unter fachlicher Anleitung des Naturschutzes abgestimmt, sodass die lokale Population erfolgreich erhalten wurde.

©Architekt Steffen Baumann